Nachdem er von seiner Freundin Doro in flagranti erwischt wurde, muss der Casanova Axel sich mitten in der Nacht eine neue Bleibe suchen. Notgedrungen nimmt er die Einladung des schwulen Norbert an, bei ihm zu übernachten. Als Doro die beiden in einer kompromittierenden Lage überrascht, glaubt sie natürlich, Axel sei in Wahrheit schwul oder zumindest bisexuell …
Joachim Król
„sönke wortmann war mir schon viel früher in einem ganz anderen zusammenhang aufgefallen. nämlich als spieler meines heimatvereins sc westfalia herne 04. persönlich begegneten wir uns das erste mal an einem studentenfilmset in tübingen. ich besuchte einen meiner schauspiellehrer, der dort eine rolle übernommen hatte, sönke wortmann war mitglied der filmcrew. unsere begegnung hatte zwei engagements unter sönke wortmanns regie zur folge. in „die hochzeit des figaro“ und in ‚wahnsinnsehe‘. irgendwann fragte er mich, ob ich die comics von ralf könig kenne. ich kannte sogar ralf könig persönlich. anfang der 80er jahre hatte er mit seiner trümmer-truppe „die emscher sisters“ für aufregung gesorgt, u.a. auch in der eckkneipe VORORT in dortmund, die ich damals zusammen mit sechs anderen verrückten betrieben habe. ralf könig beeindruckte z.b. als „mireille-mathieu-playback-desaster“. wie ich mich in ralfs knollennasenensemble wiederfinden sollte, war mir schleierhaft. bis mir sönke wortmann seine pläne erklärte und mir die rolle des homosexuellen norbert brommer in aussicht stellte. heute muss ich lachen, wenn ich daran denke, dass mein erster gedanke damals war: sollte ich den norbert brommer spielen, muss unbedingt kommuniziert werden, dass ich nicht schwul bin. 1994. eine andere zeit. ein casting an der filmakademie in ludwigsburg im rahmen eines workshops von sönke wortman brachte dann, allerdings mit kai wiesinger als axel feldheim an meiner seite, die entscheidung. das erarbeitete material überzeugte den produzenten bernd eichinger – und ich hatte die rolle. später sagte er mir, ich sei ihm eigentlich zu alt gewesen, er sei aber sehr, sehr froh, darüber hinweggesehen zu haben.“