„Die besten kleinen ‚Filme aus der Hölle‘ werden immer in HoF zum ersten Mal gezeigt.“

John Waters

Mit der Reihe |8|16|35| HoF Classics auf Film besinnen wir uns auf die Ursprünge des Kinos und der Internationalen Hofer Filmtage (IHF). Auf Filmmaterial wurden vor über 120 Jahren die ersten Bewegungen festgehalten und einem größeren Publikum zugänglich gemacht. Bis Anfang der 2000er dominierte der analoge Film, bevor die digitale Kopie ihn verdrängte. Doch bis heute ist die Faszination für analoges Filmmaterial ungebrochen. Besondere Kinomomente der vergangenen Filmtage können mit |8|16|35| nur ‚in ihrem Kino‘ in Hof erneut gelebt werden.

The Raven

The Raven - Poster 1

Ab den frühen 70er Jahren wurde HoF zur zweiten Heimat der jungen US Indie Szene. Dazu zählte auch Regisseur und Produzent Roger Corman. Schon lange hatte Festivalleiter Heinz Badewitz den Filmemacher im Visier und zeigte seine alten wie neuen Filme. 1978 war das neben GAS-S-S-S-S (1971) die Persiflage auf das Horror Genre, THE RAVEN von 1963, der damit in Hof seine späte Deutschland Premiere feierte. 1981 kam Corman nach Hof und begegnete in der ihm gewidmeten Retrospektive seinem großem Fan-Publikum endlich persönlich.

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12. Internationale Hofer Filmtage (1978)
Regie: Roger Corman

Polyester

Polyester - Poster 1

Bei POLYESTER konnte der junge US Indie Filmer John Waters erstmals auf 35mm drehen, wieder mit seiner Lieblingsdarstellerin in der Hauptrolle: Divine. POLYESTER ist einer der wenigen Filme, die im Odorama-Verfahren (Geruchskino) gezeigt wurden. Die Kinobesucher*innen erhielten Rubbelkarten, die bei Benutzung den zur Szene passenden Geruch verströmen.

Bei der Premiere von POLYESTER in Hof ließ es John Waters (war bereits 1974 mit PINK FLAMINGO in Hof) sich nicht nehmen, die Odorama Kärtchen persönlich an die Filmbesucher*innen im Central Kino zu verteilen. Er sagte: „HoF ist wie Baltimore – kein Prunk, sondern eine richtige Arbeitsatmosphäre, voll stolz auf die Tatsache, dass die besten kleinen ‚Filme aus der Hölle‘ immer hier zum ersten Mal gezeigt werden.“

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15. Internationale Hofer Filmtage, 1981
Regie: John Waters

Kids

Kids - Poster 1

Als Kinderporno verunglimpft und gleichzeitig legendär, das ist Larry Clarks KIDS. So sind es nicht die Bilder, die die Härte des Filmes ausmachen, sondern vielmehr die authentische Sprache. Wenn die Kinder-Protagonist*innen miteinander reden, gibt es keine Tabus. Egal, ob es um das erste Mal, Analsex oder den Geschmack von Sperma geht. Dabei thematisiert KIDS auch HIV. Der Film war einer der meistdiskutierten Filme des Jahre 1995 und ist bis heute aktuell.

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29. Internationale Hofer Filmtage, 1995
Regie: Larry Clark

Das Erste Mal

Das erste Mal - Poster 1

Nachdem Heinz Badewitz Jahre zuvor einen Kurzfilm von der Filmemacherin Connie Walther abgelehnt hatte, war DAS ERSTE MAL im doppelten Sinne eine Weltpremiere: Es war Walthers Debütfilm und ihr erstes Mal bei den Filmtagen. Und daran erinnert sich die Regisseurin noch sehr gut: 

„Es war Samstagabend 20.00 Uhr, voller Saal. Vor meinem Langfilm lief ein Kurzfilm. Das war ein Schenkelklopfer für Menschen mit entschiedenem Humor... Die sich laut selbst behauptenden Lacher verstummten nach fünfzehn Minuten…Meine Regie-Feuertaufe in Hof war die Hölle! Wir betranken uns gemeinsam stilecht und sinnvoll in irgendeiner dieser eigenwilligen Hofer Kneipen…“.

Jetzt ist Connie Walther schon lange raus aus der Hölle und festes Mitglied der HoF-Familie, also fast im Himmel!

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30. Internationale Hofer Filmtage, 1996
Regie: Connie Walther

Elsker dig for evigt

Elsker dig for evigt - Poster 1

Die Regisseurin Susanne Bier begann mit Musikvideos und Werbeclips. Das Spielfilmdebüt DER EINZIG RICHTIGE brachte Bier den Durchbruch in ihrer dänischen Heimat. Mit dem Dogma Film OPEN HEARTS, der das Hofer Publikum der 36. IHF 2002 begeisterte, machte sie auch international auf sich aufmerksam. So markierte die Produktion einen Wendepunkt in ihrer Karriere, da sie von nun an mehr und mehr international arbeitete. Bereits vier Jahr später drehte sie in Hollywood.

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36. Internationale Hofer Filmtage, 2002
Regie: Susanne Bier