Deutschland, 1943. Lilly Wust ist Ende zwanzig, verheiratet, Mutter von vier Kindern. Ihr Mann ist als Soldat im Krieg. Eines Tages lernt Lilly die selbstbewusste Felice kennen. Die beiden freunden sich an, doch Lilly spürt von Beginn an, dass Felice mehr von ihr will als reine "Freundschaft".
Zunächst reagiert Lilly abweisend auf Felices Werben. Schließlich aber entwickelt sich zwischen den beiden Frauen eine leidenschaftliche Liebe. Auch als Lilly, die mit einem überzeugten Nazi verheiratet ist, erfährt, dass Felice Jüdin ist und einer Widerstandsgruppe angehört, steht sie zu ihrer Geliebten. Sie lässt sich scheiden und nimmt Felice in ihre Wohnung auf. Solange es geht, verdrängen die beiden Frauen die brutale deutsche Lebensrealität jener Zeit und alle drohenden Gefahren. Bis im August 1944 die Gestapo in ihrer Wohnung auftaucht.
Für die eine wird diese verbotene Liebe zur entscheidenden Erfahrung ihres Lebens. Für ihre Freundin, eine unerschrockene extravagante Jüdin, die für eine Untergrund-Organisation arbeitet, ist es ein Spiel mit dem Feuer - aber auch ihre letzte Chance, dem mörderischen Regime ein erfülltes Stück Leben abzutrotzen.
„Damals wurde ich im Rahmen von AINÉ UND JAGUAR immer wieder gefragt, ‚Ist das nicht eigentlich ein Film den eine Frau hätte machen müssen‘. Und ich habe im Brustton der Überzeugung geantwortet: ‚Nein‘. Und ehrlich gesagt ist zum Beispiel das, wovon ich träume, dass es diese Unterscheidung gar nicht mehr gibt. Max Färberböck war für mich der richtige Regisseur dafür. Es gibt viele Szenen, die ich mag, aber wenn sie mich fragen, welche Szene für mich die Seele des Films ausmacht, dann ist es die Liebeszene […] Es wurde eine lesbische Liebesgeschichte auf die Leinwand gebracht, die nicht anders erzählt wurde als eine heterosexuelle. Das ist bis heute außergewöhnlich.“
Maria Schrader