Nachdem nach 50 Jahren im legendären Tübinger Programmkino Arsenal der letzte Film gelaufen ist, begleitet Regisseur Goggo Gensch den Gründer Stefan Paul – Filmemacher, Verleiher und unermüdlicher Cineast – auf eine Reise zu Leinwänden, die Deutschlands Programmkinobewegung prägten. Paul und Weggefährten erzählen von den Anfängen der Programmkinos in den 1970ern, ihrem täglichen Kampf ums Überleben. Ikonen wie John Waters und Wim Wenders steuern persönliche Erinnerungen bei, während die Hofer Filmtage den Undergroundfilm feiern.
Kinoleben – Über das Tübinger Arsenal und andere Programmkinos
Goggo Gensch
Geboren 1954. Studium der Betriebswirtschaft. Arbeit als Autor und Regisseur für den SWR. Leiter des SWR Doku Festival und verantwortlich für den Deutschen Dokumentarfilmpreis. Tätig als Regisseur, Autor und Kurator.
2006 | Lippen schweigen | Dokumentarfilm | |
2007 | 30 Jahre danach – die RAF in Stuttgart | TV-Dokumentation | |
2013 | Nai hämmer gsait – der Widerstand gegen das Atomkraftwerk Wyhl | Dokumentarfilm | |
2020 | Stuttgart, ich hänge an dir | Dokumentarfilm | |
2025 | Kinoleben - über das Tübinger Arsenal und andere Programmkinos | Dokumentarfilm | 2025 |
„Wenn ein Kino seine Türen schließt, ist das stets ein trauriger Moment. Als bekannt wurde, dass im ältesten Programmkino Baden-Württembergs nach 50 Jahren der letzte Film gezeigt wird, nahm ich dies zum Anlass, nicht nur den Ursachen auf den Grund zu gehen, sondern auch darüber nachzudenken, wie es in unserem digitalen Zeitalter mit den Programmkinos weitergehen kann. Wie können sie überleben? Was muss getan werden, damit sie auch zukünftig eine Rolle spielen?
Für meine Generation waren diese Kinos identitätsstiftend. Wir alle sind geprägt von den Filmen, die dort gezeigt wurden. Eine zentrale Figur in dieser Geschichte ist Stefan Paul, der Gründer des Arsenal Kinos. Als Filmemacher brachte er mit REGGAE SUNSPLASH den Reggae nach Deutschland. Als Verleiher prägte er das Filmprogramm der vergangenen fünf Jahrzehnte mit bahnbrechenden Titeln wie DIVA und STOP MAKING SENSE. Und als Kinobetreiber übernahm und betrieb er zahlreiche Kinos. Geschlossene Kinos kann er bis heute nicht ertragen – und ich ebenso wenig.“