Die abenteuerliche Geschichte der legendären Fotografin Mirella Ricciardi, die die schwindende Schönheit des Lebens mit ihrer Kamera eingefangen hat und nun hinter der Linse verborgen bleiben will. In Kenia als Tochter europäischer Eltern geboren, wuchs sie inmitten des Optimismus und der Widersprüche eines untergehenden Imperiums auf. Ihre Fotografien aus Ostafrika, später veröffentlicht unter dem Titel VANISHING AFRICA, brachten ihr Ruhm, wurden aber auch kontrovers aufgenommen, da sie vom kolonialen Blick geprägt waren. Die mittlerweile über 90-Jährige möchte ihr Gesicht nicht zeigen und begleitet den Film mit ihrer Stimme und ihren Erinnerungen. MIRELLA beschäftigt sich mit Macht, Schönheit und Verlust und ist ein Porträt, das ebenso sehr von Abwesenheit wie von Präsenz geprägt ist.
Mirella
Oliver Bruck
Geboren 1996 in Bruck an der Mur, Österreich. Studium Dokumentarfilm an der University of the Arts London und Biologie an der Universität Wien. Tätig als Dokumentarfilmer und Biologe.
2019 | Exploring Hans Hass | Dokumentarfilm | |
2025 | Mirella | Dokumentarfilm | 2025 |
„Vor einigen Jahren begann ich, Ideen für zukünftige Dokumentarfilme aufzuschreiben. Eine Notiz lautete einfach: ‚Ein Film über Mirella Ricciardi, die afrikanische Fotografin.‘ Später, während meines Dokumentarfilmstudiums in London, hatte ich endlich die Gelegenheit, sie kennenzulernen. Mein ursprünglicher Plan war es, ihre Lebensgeschichte anhand von Interviews und Archivmaterial zu erzählen, aber unser erstes Treffen veränderte alles. Ich schrieb in mein Tagebuch: ‚Wir verstanden uns auf Anhieb und unterhielten uns lange. Mirella erklärte sich bereit, an meinem Projekt teilzunehmen, unter der Bedingung, dass ihr Gesicht nicht gefilmt würde, was ich akzeptierte.‘ Für mich ist ein Dokumentarfilm vor allem eine Aufzeichnung von Beziehungen. Im Laufe der Zeit baute ich ein Vertrauensverhältnis zu Mirella und ihrer Familie auf, das die Grundlage für diesen Film bildete und die Reise zu einer sehr persönlichen Erfahrung für mich machte. Ich denke oft darüber nach, wie Inspiration durch andere eine Kette von Verbindungen herstellen kann. Mirella wurde von ihrer Mutter dazu inspiriert, mit der Fotografie zu beginnen; sie wiederum inspirierte mich dazu, diesen Film zu drehen. Vielleicht setzt sich diese Kette fort.“