Hebammen begleiten in ihrem Leben in der Regel mehr als tausend Geburten, sei es im Krankenhaus, im Geburtshaus oder zu Hause. Die persönlichen Geschichten von Hebammen aus aller Herren Länder, von Äthiopien bis Brasilien, von Österreich bis Nepal und Marokko spiegeln die politische und wirtschaftliche Situation von Frauen, ihren Status und ihre Forderungen in der Gesellschaft aus der Perspektive dieser weisen Frauen wider. Sie sind die Ersten, die uns auf dieser Welt sehen.
Wise Women
Nicole Scherg
Geboren 1976 in Würzburg. Studium Dokumentarfilm mit Schwerpunkt Regie und Stoffentwicklung an der ZeLIG School for Documentary, Television and New Media in Bozen. Tätig als Regisseurin und Drehbuchautorin.
2004 | Großeltern | Kurzdokumentarfilm | |
2016 | Das Leben ist keine Generalprobe | Dokumentarfilm | |
2017 | Die Zukunft ist besser als ihr Ruf | Dokumentarfilm Co-Regie |
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2025 | Wise women | Dokumentarfilm | 2025 |
„Geburt ist der alltäglichste Ausnahmezustand der Welt. Eine Grenzerfahrung, eine Naturgewalt, für die Gebärenden, die Geborenen – und die, die sie dabei begleiten.
Hebammen nehmen in diesem Prozess eine einzigartige Perspektive ein. Sie begleiten den elementarsten Übergang des Lebens und erleben ihn tausende Male – und doch ist jede Geburt, jedes neue Leben einzigartig. In diesem Raum zwischen Vertrauen und Ungewissheit, zwischen Intimität und Professionalität, zwischen Leben und Tod werden sie zu stillen Zeuginnen, zu aktiven Gestalterinnen und oft zu Heldinnen im Verborgenen.
Mit WISE WOMEN rücke ich fünf Hebammen aus verschiedenen Kulturen der Welt in den Mittelpunkt und erzähle ihre Geschichten. Sie stehen stellvertretend für einen der ältesten Berufe der Menschheit, sie sind die Urfeministinnen, wenn man so möchte, die seit jeher solidarische Frauenhilfe leisten – tief verbunden mit dem Kreislauf des Lebens.
Wie kommt es dann also, dass dieser Beruf – rund um den Globus – aus dem Zentrum der Gesellschaft gedrängt wird? Wie lässt sich Geburt mit medizinischem Fortschritt verbinden – ohne die Bedürfnisse der Frauen, der Familien, des Lebens aus dem Blick zu verlieren? …
Die Geschichten der Hebammen spiegeln den Zustand unserer Gesellschaft wider – sie berühren Fragen nach Selbstbestimmung, Macht und der Rolle von Frauen. Es geht um das Menschlichste, das wir haben: das Leben selbst. …
Immer wieder geraten sie in emotionale Grenzsituationen, bei denen sie hohe Verantwortung tragen, die viele auch als Berufung empfinden. …“