Geschichten, die wachsen – Welten, die sich öffnen
Die Internationalen Hofer Filmtage öffnen sich seit jeher für neue Formen der Filmkunst. Mit XR (Extended Reality) erweitert sich das Spektrum des Erzählens um immersive Erlebnisse, die Zuschauer*innen unmittelbar in die Handlung eintauchen lassen.
Virtual Reality, Augmented Reality oder Mixed Reality – XR schafft Erfahrungsräume, in denen Bild, Ton und Raum zu einem intensiven Gesamterlebnis verschmelzen. Geschichten werden nicht mehr nur betrachtet, sondern durchlebt.
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Übersicht
Unter dem Motto Place to grow versteht sich HoF als Nährboden für diese neuen Erzählformen: ein Raum, in dem künstlerische Experimente wachsen dürfen, wo Technologien nicht nur getestet, sondern in kreativen Dialog mit dem Publikum treten.
Die in diesem Jahr im Festivalzentrum präsentierten Projekte machen deutlich, dass virtuelle Räume immer auch reale Fragen aufwerfen: kindliche Fantasien spiegeln unsere Sehnsucht nach Unbeschwertheit, Naturgewalten lassen die Dramatik des Klimawandels unmittelbar spüren, das das zu DDR Zeiten geteilte Dorf Mödlareuth erinnert an Grenzen, die bis heute wirken. Und wenn Avatare von Gästen und Protagonist*innen des Festivals ihre Geschichten über Hof erzählen, verschwimmen Realität und digitale Doppelgänger zu einem gemeinsamen Dialog. So wird Hof zum Ort, an dem virtuelle Welten wachsen – und zugleich die Fragen gestellt werden, die uns in der Wirklichkeit bewegen.
Unser Dank gilt der Rainer Markgraf Stiftung sowie dem XR HUB Bavaria und dem FFF Bayern.
Gefördert durch
Out of Nowhere
Unser Wetter wird immer unberechenbarer. Überall. Indem wir die Natur schützen, können wir uns selbst schützen.
Out of Nowhere ist ein 10-minütiges, eigenständiges Virtual-Reality-Erlebnis, das im August 2025 auf der Venice Immersive Premiere feiert.
Der interaktive Film untersucht auf sanfte Weise, wie der Erhalt von Auwäldern, Sümpfen und Feuchtgebieten uns helfen kann, den Herausforderungen eines immer extremeren, unvorhersehbaren Klimas zu begegnen.
Erzählt aus der Sicht von Anna, die ihr ganzes Leben in Hallein in Österreich verbracht hat, geht die Erfahrung von einer persönlichen Erinnerung an die verheerenden Überschwemmungen aus, die Europa im Jahr 2021 heimgesucht haben, und zeigt, wie die Wiederverbindung mit der Natur der Schlüssel zum Schutz unserer Zukunft sein kann.
La Petite Souris
Es war einmal eine kleine Maus, die unermüdlich daran arbeitete, ein einziges Ziel zu erreichen: jemand zu werden. Angetrieben allein von ihrem Ehrgeiz wurde sie langsam gemein und arrogant und stieß alle anderen von sich weg. Bis sie eines Tages ein Jobangebot vom produktivsten Spielzeughersteller der Welt annahm: dem Weihnachtsmann. Die kleine Maus sollte bald herausfinden, dass der Aufstieg auf der Karriereleiter nicht ganz so war, wie sie es sich erhofft hatte…
Die traurige Geschichte der kleinen Maus, die jemand werden wollte, ist eine bissige Satire auf das Unternehmensleben in Form einer VR-Weihnachtsgeschichte.
Eddie and I
Wie überwindest du die Angst vor dem Unbekannten? Der 8-jährige, gehörlose Ron hat Angst vor seinem ersten Campingausflug.
Um ihn zu beruhigen, erzählt ihm seine Mutter in Gebärdensprache die Geschichte von „Eddie the Camper“ – einem zotteligen Monster, das im Wald aufwuchs und der ideale Begleiter für jedes Naturabenteuer ist. Doch trotz ihrer Bemühungen bleibt Rons Angst bestehen. Nachdem er jedoch in einen tiefen Schlaf gefallen ist, wacht Ron in einem surrealen Wald auf – und trifft dort dich, verkörpert als Eddie the Camper. Gemeinsam begebt ihr euch auf ein Abenteuer. Es gibt nur ein Hindernis: Ron kann nicht hören, und du kennst keine Gebärdensprache. Während du die rund 30-minütige interaktive Erfahrung erlebst, arbeitest du mit Ron zusammen, erledigst Aufgaben, findest dich im Wald zurecht und lernst dabei ganz nebenbei wichtige Gebärdensprache-Begriffe.
Wirst du es mit Ron schaffen, die Angst vor dem Unbekannten zu überwinden, Kommunikationsbarrieren zu durchbrechen und das Abenteuer erfolgreich zu bestehen?
Mödlareuth VR
Mödlareuth, das „kleine Berlin“ an der ehemaligen innerdeutschen Grenze, steht bis heute symbolisch für die Teilung Deutschlands. Mit dem neu gestalteten Deutsch-Deutschen Museum wird diese Geschichte lebendig bewahrt.
Eine VR-Führung eröffnet einen besonderen Zugang: Nach einem sechsminütigen Einführungsfilm führt die Tour zu den Originalschauplätzen.
In acht Szenen erleben die Besucher*innen sowohl historische Ereignisse als auch den Alltag im geteilten Dorf – und tauchen auf völlig neue Weise in die Geschichte ein.
Filmpeople AR
Das Kollektiv17 präsentiert eine innovative Augmented-Reality-Anwendung, die Filmtagebesucher*innen zu aktiven Mitgestaltenden macht.
Bereits im vergangenen Jahr wurden Gesichter gescannt, Avatare erstellt und Interviews aufgezeichnet. Diese digitalen Doppelgänger*innen erzählen nun in einer interaktiven AR-Umgebung die Geschichten des Festivals – persönlich, direkt und aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.
Das Projekt zeigt, wie AR-Technologien genutzt werden können, um reale Menschen und ihre Erfahrungen in den digitalen Raum zu übertragen. So entstehen neue kreative Ausdrucksformen, die das klassische Festivalerlebnis erweitern und das Gemeinschaftsgefühl auf überraschende Weise stärken.