Zwischenbilanz mit starkem Signal

    54. Internationale Hofer Filmtage

    Als am Sonntagabend die letzte Kinovorstellung endete, war Halbzeit bei den 54. Internationalen Hofer Filmtagen 2020, mit denen wir ein starkes Signal für die Filmbranche und für alle Kulturschaffenden setzten. Bewegend, emotional und hochspannend waren die diesjährigen Hofer Filme eine enorme Herausforderung für alle. Mit strengsten Sicherheitsvorkehrungen und Hygienemaßnahmen war wichtig, in dieser widrigen, von Covid-19 bestimmten Zeit, den Filmemacherinnen eine Plattform zu bieten, ihre Filme im Kino präsentieren zu können und einen Austausch mit Gleichgesinnten zu ermöglichen. Genauso wichtig war es den Zuschauerinnen gerade jetzt, wie gewohnt, während der Hofer Filmtage, die Vielfalt des Kinos zu genießen. Somit boten wir das, was HoF schon immer war und ist, eine Begegnung mit und rund um den Film auf Abstand und ohne Party.

    Das überaus positive, auch emotionale Feedback der Branche und der Filmemacherinnen und Zuschauerinnen ist enorm und überwältigend, vor allem gibt es uns Organisatoren die Gewissheit, dass es richtig und wichtig war, die Hofer Filmtage als Präsenz-Festival stattfinden zu lassen, denn Kino lebt!

    „Es ist ein wichtiges Jahr auch in der Geschichte der Internationalen Hofer Filmtage. Gesundheit steht bei uns an erster Stelle und unsere Hygienekonzepte haben gezeigt, dass Kultur stattfinden kann. Dabei dürfen nicht die Zahlen im Mittelpunkt stehen. Es geht um Signale. Ich habe in den Kinos in so viele leuchtende Augen geschaut. Das hat uns gezeigt, dass sich diese extreme Teamanstrengung lohnt. Und jetzt sind wir schon in der zweiten Festivalphase. Dabei freue ich mich, dass unsere Zuschauer*innen noch fast alle Festivalfilme auf HoF On Demand bis zum 1. November online anschauen können. Es bleibt noch bis zum Wochenende spannend.“

    Thorsten Schaumann
    Künstlerischer Leiter

    Die Liebe zum Kino ist spürbar. Mit einer Auslastung von ca. 25% im Vergleich zu den üblichen Sitzplätzen der Jahre vorher (1.538), konnten die Filmtage einen Schnitt von 4.700 Besuchern in 5 Tagen in den Spielstätten verbuchen und damit eine Auslastung der Sitzplätze von 42% erzielen.

    Parallel zu den Kinovorführungen in Hof entwickelte sich eine digitale Dynamik mit HoF On Demand. Deutschlandweit konnten wir zum ersten Mal ein duales Festival anbieten, das das gesamte Programm auf Abruf online widerspiegelt und noch bis 01.11.2020 verfügbar ist. Fünf Premieren wurden live direkt aus dem Kino gestreamt.

    Als erstes Festival überhaupt konnten wir mit einem eigenen Late-Night-Talk live aus dem GASTHoF berichten, von Sonntag, 18.10. bis Montag, 26.10. täglich ab 23:00 Uhr, über 11 Stunden insgesamt, zusätzlich zu einer Reihe von Club-Gesprächen mit verschiedenen Regisseur*innen. Pro Tag waren fast 6 Stunden eigens produzierte Inhalte live und interaktiv online zu sehen.

    Eine Auswahl junger Filmemacherinnen konnte wie bereits im letzten Jahr bei HoF PLUS 7 Minuten Speed Pitch, diesmal virtuell, ihre Exposés einer hoch qualifizierten Branchenexpertinnen-Runde vorstellen: Dr. Claudia Gladziejewski (BR), Thorsten Ritter (Beta Cinema GmbH), Tobias Rosen (Warner Bros. International Television Production Deutschland GmbH), Anne Tide (The Walt Disney Company Germany GmbH) und Kirsten Wille (DCM Pictures GmbH).

    Unter den vielen Gästen, die dieses Jahr trotz allem nach Hof kamen, konnten wir unter anderem begrüßen: Emily Atef, Alfred Holighaus, Jürgen Prochnow, Axel Ranisch, Tim Seyfi, Rosalie Thomass und Max von der Groeben sowie viele junge Nachwuchsfilmer*innen.

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