Filme als Motor für Veränderung: Politik, Soziales und Umwelt auf den Filmtagen 2023

    Å ØVE - PRACTICE

    Wir leben in bewegten Zeiten. Konflikte werden versucht mit Waffen zu lösen, die Klimakrise verlangt nach Antworten, Gesellschaften sind zunehmend angespannt und die soziale Frage schwingt bei all dem mit.

    Filme besitzen die Kraft, Bewusstsein zu schaffen und die Gemüter zu bewegen. Sie sensibilisieren das Publikum für drängende Fragen, fördern Empathie und rufen zum Handeln auf. Die Filmschaffenden erzählen von Aktivismus, (politischem) Widerstand, beleuchten die Natur von Macht und Verantwortung, erläutern soziale Fragen im Kapitalismus und die damit verbundenen Schicksale und Lebensgeschichten.

    „Auf alle Fälle ist Kino gerade jetzt wichtiger denn je.“

    Thorsten Schaumann
    Künstlerischer Leiter

    Gern geben wir Ihnen einen weiteren Einblick in das diesjährige Programm:

    Politik, Soziales und Umwelt (fiktionale Produktionen)

    Å ØVE - PRACTICE, Regie: Laurens Pérol (Deutschland, Norwegen 2023)
    Trine ist Klimaaktivistin und weigert sich zu fliegen. Die 18-jährige spielt leidenschaftlich Trompete und wird zu einem Vorspiel an das Opernhaus in Oslo eingeladen. Ihr bleiben nur wenige Tage, um von ihrer einsamen Insel in den Lofoten in die 1500 Kilometer entfernte Hauptstadt zu kommen, also beschließt sie kurzerhand zu trampen. Auf diesen Roadtrip hat sich das kleine Filmteam um Laurens Pérol begeben und er findet seine Fortsetzung in der Reise zu den Hofer Filmtagen. Der Regisseur trampt von Wien nach Hof.
    Mit Kornelia Melsæter, Mari Røttereng, Sebastian Bühler u.a.

    THE WIND THAT SHAKES THE SUGAR CANES, Regie: Ebrahim Ashrafpour (Iran 2022)
    Younes ist elf Jahre alt und bereitet sich auf ein Fußball-Probetraining vor. Plötzlich wird sein Vater verhaftet, weil der Chef einer Zuckerfabrik ihn beschuldigt, die Felder in Brand gesteckt zu haben. Für den Jungen beginnt eine Reise, bei der er die Liebe zum Fußball vergisst, um seiner Familie zu helfen und mit Dingen konfrontiert wird, die Menschen tun, wenn sie keinen Ausweg sehen.
    Mit Ilia Habibi Rad, Mohammad Sadeghi Hassanvand und Kazem Einali

    DIE VERMIETERIN, Regie: Sebastian Brauneis (Österreich 2023)
    Johanna wünscht sich nichts sehnlicher als eine Wohnung zum Leben und Wohlfühlen. Eigentlich hat sie die schon gefunden, doch Vermieterin Frau Schrankinger, Immobilienmakler Mario und Anwalt Dr. Winter legen ihr gehörige Steine in den Weg. Mit satirisch-sozialkritischem Kommentar wird vor der Kulisse des österreichischen Wohnungsmarktes ein Mietverhältnis erzählt, in dem Recht nicht gleich Gerechtigkeit ist.
    Mit Marlene Hauser, Margarethe Tiesel, Lukas Watzl, Laura Hermann, Thomas Frank u.a.

    SOVIET MILK, Regie: Ināra Kolmane (Lettland, Belgien 2023)
    Astra, eine ambitionierte Ärztin, verliert im Konflikt mit dem totalitären sowjetischen Regime buchstäblich alles: ihre Karriere, ihren Lebenswillen und sogar den mütterlichen Instinkt, ihr Baby zu stillen. Tochter Nora wird dennoch Astras größte Stütze und hilft ihr, gemeinsam mit ihrer intersexuellen Freundin Jesse, gegen ihre Depressionen anzukämpfen.
    Mit Maija Doveika, Rūta Kronberga und Elīna Vaska-Botere

    PETER K. - ALLEINE GEGEN DEN STAAT, Regie: Laurent Wyss (Schweiz 2022)
    Nach dem Tod seiner Mutter droht Peter Kneubühl die Zwangsräumung aus dem Haus, in dem er sie bis zuletzt gepflegt hat. Er kämpft um sein Heim, um es vor der Stadtverwaltung, seiner Schwester und schließlich auch der bewaffneten Polizei zu verteidigen. Den größten Kampf führt er allerdings mit sich selbst.
    Mit Manfred Liechti, Sibylle Brunner, Hanspeter Bader, Stefanie Günther Pizarro und Beat Albrecht

    PLÜNDERICH, Regie: Tim Kochs (Deutschland 2023)
    Marcel Lange ist ein erfolgshungriger Jungunternehmer und möchte sich und seiner Familie mit einem neuen High-End-Dorf ein Denkmal setzen. Um seinen Finanzier und Arbeitgeber, einen Energiekonzern, vollends zu überzeugen eine erste Villa zu bauen, muss das alte Dorf aber komplett leer sein. Dabei steht im ausgerechnet seine Schwester im Weg, die das alte Haus seiner Familie besetzt. Ein Strudel von Verflechtungen nimmt seinen Lauf.
    Mit Katharina Abel, Bertram Maxim Gärtner, Julia Schmitt, Jesse Albert, Valon Krasniqui u.a.

    ROHBAU, Regie: Tuna Kaptan (Deutschland 2023)
    Auf der Baustelle eines Luxusbauprojekts kommt es zu einem tödlichen Unfall. Ein Drama über zwei Einzelgänger, Lutz (44 Jahre) und Irsa (14 Jahre), die dadurch ein Leben lang verbunden sein werden. Der eine geht für seine Karriere buchstäblich über Leichen, die andere wünscht sich nur ein sicheres Zuhause.
    Mit Angjela Prenci und Peter Schneider

    21 WEEKS LATER, Regie: Nasrin Mohammadpour (Iran 2022)
    Eine junge Frau entscheidet sich für eine Abtreibung und damit für ihr Recht als Frau, selbst über den richtigen Zeitpunkt einer Schwangerschaft zu bestimmen. Sie hält an dieser Entscheidung fest, obwohl ihr Ehemann nicht einverstanden ist und sie bedroht. In der 21. Schwangerschaftswoche treibt sie ihren Fötus illegal ab. Um ihre Schuldgefühle zu lindern, möchte sie den Fötus beerdigen und läuft auf der Suche nach einem geeigneten Ort durch die Stadt. Das geht nicht problemlos vonstatten.
    Mit Banafsheh Riazi, Leila Hosseinzadeh, Sudabeh Bahramnejad u.a.

    Politik, Soziales und Umwelt (non-fiktionale Produktionen)

    BRATSCH - EIN DORF MACHT SCHULE, Regie: Norbert Wiedmer (Schweiz 2023)
    Bratsch ist ein kleines Dorf in den oberwalliser Bergen in der Schweiz. 2015 lebten hier gerade einmal hundert Menschen. Durch eine Gemeindefusion stand das Schulhaus lange Zeit leer, was sich 2016 änderte. Der junge, visionäre Pädagoge Damian Gsponser erhält von der Erziehungsdirektion des Kantons Wallis die Bewilligung zur Eröffnung einer allen Kindern offenstehenden Privatschule in Bratsch. Mit seinem neuen Konzept stellt er das gängige Schulmodell auf den Kopf. Der Film beleuchtet die Entwicklungen und Veränderungen im Ort von der Wiedereröffnung bis in die Gegenwart.

    THE DNA OF DIGNITY, Regie: Jan Baumgartner (Schweiz 2022)
    Im Balkankrieg in den 90er-Jahren sind tausende Menschen verschwunden. Hinterbliebene und Überlebende wünschen sich Klarheit und setzen ihre Hoffnung auf Ausgrabungen und die Arbeit der Wissenschaft. In der Anonymität von Massengräbern sucht ein Team von Forensikern die letzten auswertbaren Spuren von menschlicher DNA mit dem Ziel, den Opfern ihre Namen und Würde zurückzugeben.

    RESTORATION, Regie: Gudrun Gruber (Deutschland 2023)
    Ein Jahrzehnt nach einer Gewalterfahrung in der Jugend beschließt die Detroiterin Sabrina, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und sich der Regisseurin zu öffnen. Das Familienporträt RESTORATION begleitet sie und ihre nächsten Verwandten während dieses Prozesses.

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