Die junge deutsche Schauspielerin Helena Kutsche hat an einem kleinen Community College in London, wo sie seit einigen Jahren lebt, eine Schauspielausbildung absolviert. Ihr Traum ist es, sich als professionelle Schauspielerin in der anspruchsvollen Theaterszene Londons zu behaupten. Doch das gegen Europäer feindselige Umfeld im Brexit-England macht sich bemerkbar, und so wird Helena wegen angeblicher Schwierigkeiten mit ihrem Arbeitsvisum vom Vorsprechen für Federico Garcia Lorcas „Yerma“-Produktion ausgeschlossen.
Das Blatt wendet sich, als sich als sie zum Casting eines bekannten britischen Filmemachers eingeladen wird, der eine deutsch-englischsprachige Schauspielerin sucht. Die Rolle ist ihr auf den Leib geschneidert.
„MY LONDON LULLABY erzählt die Geschichte einer Einwanderin. Es ist eine Geschichte, die immer wieder erzählt werden muss, damit man sich neuen gesellschaftlichen Umständen auch anpassen kann. Interessanterweise handelt es sich bei der Protagonistin um eine Weiße aus Dresden. Das Team, das an den Filmarbeiten beteiligt war, ist ein Sieg der europäischen Entente im Angesicht des Brexit; Besatzung und Crew waren ebenso divers und LGBTQ+-freundlich wie London selbst. Nach sechsmonatiger Vorbereitungszeit verfilmten wir den zwölften Drehbuchentwurf. Digital. Fünfzehn Tage zwischen August und November 2020 (als die Corona-Einschränkungen im Vereinigten Königreich allmählich aufgehoben wurden) mit einer strengen Kost von filmischem Guerilla-Heimwerken: kein Budget, keine Genehmigungen, keine Crew.“
Hugo Santa Cruz