Teilnahmslose Landschaften, brechendes Licht, irgendein Vogel und das Fenster zum talgschwangeren Wohnzimmer aus Mustertapeten und Belanglosigkeiten. Schnitt. Zähe Plansequenzen blähen Momente zu Hängepartien und zertrümmern ihr zittriges Zuschauertum. Donnernde Leitmotive – wie deutsches Desinteresse im Dauerrausch – ohne Lehne und Lederhose. Schwarzrotgold auf Vollmast, das Kino ist tot. Es lebe das Kino.
ONCE UPON A TIME IN GERMANY – ein heimfilmisches Lesartenkabinett deutscher Erinnerungskultur der 1960er- bis 1980er-Jahre. Aus über 50 Kilometern Super 8mm-Found-Footage ist ein visuell assoziativer Cut-Up-Film entstanden, den die beiden Regisseure live mit selbstkomponierten Tonband-Soundscapes und gesampelten Textfragmenten deutscher Dada-, Beat- und Untergrundliteratur vertonen. Ein analoges Kinoerlebnis, das mit dem Kino bricht und gleichzeitig eine Liebeserklärung an das Kino formuliert.
Once upon a Time in Germany
Wiebke Thomsen, Johannes Thomsen
Geboren 1982 in Georgsmarienhütte. Studium der Kulturwissenschaften, Filmwissenschaft und Philosophie in Leipzig. Tätig als freischaffende Live Super 8mm-Kinokünstlerin.
2022 | Once upon a time in Germany | Live Super 8mm Film | 2022 |
Geboren 1981 in Hannover. Studium der Germanistik, Politik- und Rechtswissenschaft in Marburg. Tätig als freischaffender Live Super 8mm-Kinokünstler.
2022 | Once upon a time in Germany | Live Super 8mm Film | 2022 |