Granit - Hofer Dokumentarfilmpreis, Bild-Kunst-Förderpreis und Hofer Kritiker Preis 2021

    Wir freuen wir uns sehr, dass heute, während der 55. Internationalen Hofer Filmtage 2021, gleich drei Preise vergeben werden konnten: der GRANIT-HOFER DOKUMENTARFILMPREIS, der BILD-KUNST FÖRDERPREIS und der HOFER KRITIKERPREIS.

    Granit - Hofer Dokumentarfilmpreis

    Der GRANIT - HOFER DOKUMENTARFILMPREIS, gestiftet von der Hermann und Bertl Müller Stiftung, wird für den besten Dokumentarfilm verliehen und ist mit einem Preisgeld von 7.500€ dotiert. Dieses Jahr bilden Marcus Richardt, Cordula Kablitz-Post und Douglas Wolfsperger die Jury.

    In diesem Jahr geht der Preis an

    LUCHADORAS von PATRICK JASIM und PAOLA CALVO

    LUCHADROS thematisiert eines der wohl bedrückendsten und extremsten Verbrechen unserer Zeit: die massenhaften Femizide an der mexikanisch-amerikanischen Grenze in Ciudad Juarez. Mit eindringlichen, teils essayistischen und ästhetischen Bildern gefilmt, erzählen PATRICK JASIM und PAOLA CALVO die Geschichte von drei mexikanischen Lucha Libre-Wrestlerinnen, die am eigenen Leib Gewalterfahrungen erlebt haben oder für ein besseres Leben und Frauenbild kämpfen. LUCHADORAS ist ein mutiger Film und ein kraftvolles Zeichen des Aufbruchs für Frauen innerhalb der mexikanischen Gesellschaft.

    Außerdem wird eine lobende Erwähnung ausgesprochen für den Film

    SEASIDE SPECIAL von JENS MEURER

    Bild-Kunst-Förderpreises

    Die Jury des BILD-KUNST-FÖRDERPREISES sind in diesem Jahr: Kostümbildnerin Susanne Roggendorf (VSK), die Szenenbildnerinnen Josefine Lindner (VSK) und Josina von Minckwitz sowie die Szenenbild-Studierenden Luisa Niederschuh (ifs) und Nele Seifert (Ludwigsburg). Seit 2004 besteht der Preis aus einer Auszeichnung für das beste Kostümbild und das beste Szenebild. Beide Preise sind mit jeweils 2.500€ Euro dotiert. In der Auswahl standen 15 deutsche Spielfilm-Produktionen, die bei den Hofer Filmtagen ihre Deutschland-Premiere feierten.

    der BILD-KUNST-FÖRDERPREIS für das beste Kostümbild 2021 geht an

    HANNAH EBENAU und SARBINE KRÄMER für TRÜMMERMÄDCHEN

    und der BILD-KUNST-FÖRDERPREIS für das beste Szenenbild 2021 an

    YYONNE LEUZE bei TRÜMMERMÄDCHEN

    SABRINA KRÄMER und HANNAH EBENAU werden für die gut recherchierte und umgesetzte Kostüme der 1940er Jahre ausgezeichnet: Das Gesamtkonzept des Films erlaubt Abstecher in andere Zeiten, die sehr gefühl- und kunstvoll in die filmische Zeit eingefügt wurden, ohne sich hierbei aufzudrängen. Den beiden Kostümbildnerinnen gelang es, über Farben, Schnitte und Schmuck einen kunstvollen Bogen zu spannen und mit diesen gestalterischen Mitteln eine überzeugende Entwicklung der einzelnen Charaktere abzubilden. YVONNE LEUZES starke Konzeption zeichnet die schwarz-weiße Welt einer zerstörten und misogynen Gesellschaft, die bruchstückhaft in der Unendlichkeit eines abstrakt-dunklen Raumes aufscheint. Raffinierte Baukonstruktionen lassen Trümmerberge und Straßenzüge entstehen, die die Gratwanderung zwischen Realem und kulissenhafter Reduktion ausloten. Im Kontrast dazu stehen die aufwendigen und liebevoll ausgestatteten Sets des Theaters „Proto“: Ort der schmerzvollen Konfrontation und befreienden Selbstermächtigung. Lustvoll bis schrecklich brennt sich die Visualität von TRÜMMERMÄDCHEN in die Netzhaut.

    Hofer Kritiker Preis 2021

    Der HOFER KRITIKER PREIS 2021 wird vom Schweizer Kritikerverband SVFJ und dem Berufsverband deutscher Medienjournalisten gestiftet und zum ersten Mal bei den Hofer Filmtagen ausgelobt. Die Jury bilden die Journalist*innen Ingrid Beerbaum (Berlin), Rolf Breiner (Schweiz) und Katharina Dockhorn (Berlin).

    In diesem Jahr wird der Preis geteilt und geht an zwei Filme:

    für die beste Regie an THE SAINT OF THE IMPOSSIBLE von MARC WILKIN und

    an DAS SCHWARZE QUADRAT für die Produktion FRISBEEFILMS GmbH & Co.KG

    Die ständige Angst vor Entdeckung und Abschiebung prägt das Leben der Peruanerin Raffaela und ihrer Söhne in THE SAINT OF THE IMPOSSIBLE. Sie flüchteten nach New York in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Mit dem Schicksal der kleinen Familie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten illustriert der Schweizer Regisseur Marc Wilkins eindrucksvoll, mit hoher Authentizität und emotional nachvollziehbar das Schicksal von Millionen Geflüchteten und illegalen Migranten. Er bleibt dicht an der Realität ihres Alltags im Schatten der Glamourmetropole und zeigt mit ungeschminkten Bildern auch die Fluchtursachen in ihrer Heimat.

    Bei der fulminanten Komödie DAS SCHWARZE QUADRAT gingen das ambitionierte Drehbuch des Regiedebütanten und Autodidakten Peter Meister mit dem Mut einer Produktionsfirma eine kongeniale Liaison ein. Manuel und Alexander Bickenbach von Frisbeefilms GmbH & Co.KG unterfütterten die Geschichte um den Alptraum Kreuzfahrt für zwei kleine Gauner mit der passenden Finanzierung und legten so die Grundlage für eine handwerklich überzeugende und cinematografisch stimmige Umsetzung.

    Informationen zu den Hofer Filmtagen finden Sie unter www.hofer-filmtage.com.

    Mit vielen Grüßen

    Ana Radica und das Filmtage Team

    Veröffentlicht am: 30. Oktober 2021

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