Als ein Plattenvertrag aus London lockte, folgte Helen dem Ruf in die Welt und ließ nicht nur ihre Bandkollegen im Dorf an der Donau zurück. Zurück nach Hause kehrt eine Frau in ihren Vierzigern – ohne Geld, ohne Glamour, irgendwie verloren zwischen der Realität, gelebter Sehnsucht und verpassten Möglichkeiten.
Happyland
Evi Romen
Geboren 1967 in Bozen, Italien, lebt in Wien. Studium an der Filmakademie Wien mit Spezialisierung in Kamera und Schnitt. Arbeit als Filmeditorin und Autorin. Tätig auch als Regisseurin.
2020 | Hochwald | Spielfilm | |
2025 | Happyland | Spielfilm | 2025 |
„Dass Happyland in der Musikszene angesiedelt ist, hat sicher auch damit zu tun, dass ich mal zusammen mit Sebastian Brauneis ein Record-Label hatte und damit kläglich gescheitert bin – wie viele andere auch. Der eigentliche Grund, die Musikszene zu wählen, war aber ein anderer: Ich wollte eine Figur, die Sehnsüchte lebt, die wir alle haben und die wir uns nicht trauen auszuleben. Wir neigen dazu, in unseren Idolen zu suchen, was wir selbst nicht leben ...
Helen ist eine Figur, die über Leichen gegangen ist und jetzt zurückblickt auf die Schäden, die sie hinterlassen hat, bei sich selbst und bei anderen, ohne wirklich zum Erfolg zu kommen. In der Film- und Literaturgeschichte sind es meist Männer, die ausziehen in die Welt und eine gewisse Rücksichtslosigkeit in der Erfüllung ihrer Sehnsüchte an den Tag legen. Es hat mich sehr interessiert, so eine Figur für eine Frau zu inszenieren. Ich kenne solche Frauen, und dieses Verhalten ist kein rein männliches; der Grundgedanke, die Sehnsucht, ist ja genderneutral. Frauen sind aber meist in eine Rolle gepresst, wo es um Caring, ums Zurückstecken geht. Deshalb war es mir wichtig, dass diese Figur von einer Frau verkörpert wird, auch wenn das gewisse ‚handlungslogistische‘ Schwierigkeiten mit sich brachte.“