Luisa ist 20 Jahre alt, stammt aus gutem Haus und studiert Jura im ersten Semester. Sie will, dass sich etwas in Deutschland verändert. Alarmiert vom Rechtsruck im Land und der zunehmenden Beliebtheit populistischer Parteien, tut sie sich mit ihren Freunden zusammen, um sich klar gegen die Faschisten zu positionieren. Schnell findet sie Anschluss beim charismatischen Alfa und dessen bestem Freund Lenor: Für die beiden ist auch der Einsatz von Gewalt ein erlaubtes Mittel, um Widerstand zu leisten. Bald schon überstürzen sich die Ereignisse, und Luisa muss entscheiden, wie weit zu gehen sie bereit ist – auch wenn das fatale Konsequenzen für sie und ihre Freunde haben könnte…

Cast

Luisa
Mala Emde
Alfa
Noah Saavedra
Lenor
Tonio Schneider
Batte
Luisa Céline-gaffron
Dietmar
Andreas Lust
UND MORGEN DIE GANZE WELT - Poster 1

Und Morgen die ganze Welt

Julia von Heinz

Produktion Land / Jahr
Deutschland 2020
Sprache
ohne Dialog ohne UT
Format
111min

Regisseur & Crew

Julia von Heinz 1

Julia von Heinz

Geboren 1976 in Berlin. Studium und Promotion an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Tätig als Regisseurin, Drehbuchautorin, Produzentin und Hochschulprofessorin.

Filmografie

2008 Alles was am Ende zählt Spielfilm
Standesgemäß Dokumentarfilm 2008
2012 Hanni und Nanni 2 Spielfilm
Rosakinder Dokumentarfilm
Co-Regie
2012
2013 Hannas Reise Spielfilm 2013
2015 Ich bin dann mal weg Spielfilm
2017 Katharina Luther TV-Film
2018 Für immer und dich TV-Film 2018
2020 Und morgen die ganze Welt Spielfilm 2020

Mein persönlichster Film und der, der mich am längsten beschäftigte – bis heute. Eine Verarbeitung unserer eigenen Zeit in der Antifaschistischen Aktion; John Quester und ich gehörten ihr während der ganzen 1990er Jahre und darüber hinaus an. Aber dann war der Film vor allem eine Reaktion auf die Wahlerfolge einer rechtsradikalen Partei im Jahr 2015, erstmals in Deutschland seit 1945. Wie kann das sein, ausgerechnet in Deutschland? Wie kann man unsere Demokratie verteidigen? Muss man zu militanten Mitteln greifen? Diese verzweifelte Frage beschäftigt Luisa und den Rest der Gruppe. Daran zerbrechen sie fast, und gleichzeitig baut sich eine Resilienz auf, durch Freundschaft, durch Liebe, durch den Familienersatz, den sie aneinander finden. Mala Emde verkörpert Luisa, sie trägt diesen Film. Und er bleibt. Seit seiner Premiere im Wettbewerb von Venedig 2020 hat er nicht an Aktualität eingebüßt und wird fast wöchentlich in politischen Kontexten oder Schulen gezeigt, diskutiert. Seitdem ist rechtes Gedankengut in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die AfD belästigte die Beauftragte für Kultur und Medien mit einer Kleinen Anfrage im Bundestag zu unserem Film, die jedoch abgeschmettert wurde. Vielleicht drehe ich einen ähnlichen Film in wenigen Jahren noch einmal. Die Frage, wie wir unsere Demokratie schützen können, lässt mich nicht los.

Drehbuch
Julia von Heinz
John Quester
Kamera
Daniela Knapp
Schnitt
Georg Söring
Production Design
Christian Kettler
Kostümbild
Maxi Munzert
Casting
Mai Seck
Ton
Bettina Bertók
Musik
Matthias Petsche
Maske
Silke Dotzauer
Fernsehredaktion
Katharina, Dufner (SWR)
Andreas Schreitmüller (ARTE)
Andrea Hanke ( WDR)
Harald Steinwender (BR)
Co-Produzent*innen
John Quester
Thomas Jaeger
Antoine Delahousse
Produzent*innen
Julia von Heinz
Fabian Gasmia