Tom Medina wird von einem Jugendrichter in die Camargue zu Ulysse geschickt, einem warmherzigen Mann, der im Einklang mit der Natur lebt. Tom, den Visionen heimsuchen und Stiere und Pferde faszinieren, erlernt an der Seite von Ulysse den Beruf des Hirten. Er stiehlt nicht mehr, will mehr lernen und ein anderer werden. Empört angesichts der ihm gegenüber unveränderten Feindseligkeit, kämpft er gegen sein Schicksal und kreuzt dabei den Weg von Suzanne...
„Ich wurde zu einem Pferdezüchter gegeben, der mit seiner Narbe aussah wie Charles Bronson. Dieser Mann, eine Art Cowboy namens Jeannot Cochet, hat mich beeindruckt und zu dem Film inspiriert. Tom Medina lernt eine Leitfigur kennen, jemanden, der ihn lehrt, wie man in der Carmague lebt, dem es gelingt, Toms Gewalt zu kanalisieren und ihn so zu retten. […] Im Alter von dreizehn Jahren schlief ich als illegaler algerischer Einwanderer ohne Papiere auf der Straße. Ich habe gestohlen. Ich wurde festgenommen, man legte mir Handschellen an und fragte mich nach meiner Identität. Aus Angst, nach Algerien zurückgeschickt zu werden, verschwieg ich meinen richtigen Namen und sagte spontan: Tony Gatlif. […] Ich spürte, dass dieser Name mein Leben verändern würde. Aber ich fragte mich, was aus mir werden würde – würde ich im Gefängnis landen? Oder Maurer werden? Letztlich habe ich die richtige Wahl getroffen. Das ist jetzt mein Name. Der Name des Mannes, der den Film macht. Ich habe gegen mein Schicksal gekämpft und gewonnen. Denn meine Vorbestimmung waren Elend und Ungerechtigkeit. Meine Familie war arm. Menschen, denen alles genommen wurde, sogar die Würde. Mein Vater wurde vor meinen Augen von der Gendarmerie verprügelt. Darum geht es in diesem Film: um ein Kind, das sein Schicksal ändert.“