Der Friedrich-Baur-Goldpreis wird seit 2018 bei den Internationalen Hofer Filmtagen vergeben. Die Auszeichnung besteht aus einem zertifizierten Goldbarren im aktuellen Wert von insgesamt 35.000 Euro und ist damit der höchstdotierte Regie-Nachwuchspreis in Deutschland. Der Preis wird von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in memoriam des verstorbenen Gründers der Filmtage Heinz Badewitz für die beste Regieleistung bei einem ersten Langspielfilm verliehen und ist verbunden mit einem Mentoring über ein Jahr. Zu dem Friedrich-Baur-Goldpreis wird eine Stehle „Heinz-Badewitz-Preis“, die in der Designfachschule Selb entworfen wurde, übergeben.
In diesem Jahr hat Regisseur Dominik Graf die Aufgabe der Auswahl der Preisträger*in übernommen und wird beratend für ein Jahr zur Seite stehen.
Der Friedrich-Baur-Goldpreis 2025 wird geteilt und geht in diesem Jahr an die Filme:
INA BALON für ihren Film Plan F
und
ALEXANDER CONRADS für seinen Film ZUSAMMEN IST MAN WENIGER GETRENNT
Überreicht wurde der Preis von Dr. Hans-Peter Friedrich, Beirat der Friedrich-Baur-Stiftung, MdB und Bundesminister a.D.
Hier ein Auszug aus der Begründung von Dominik Graf: „Gewonnen haben letztendlich zwei Filme. Es ging nicht anders, sie waren in ihrer Gelungenheit zu nah beieinander, ich konnte mich nicht entscheiden. (…). Familie ist dieses Jahr das große Thema. Aber wann wäre es das nicht… dieses Jahr wohl aber sehr explizit. Es handelt sich bei Film Nr. eins um Ina Balons Familien-Kampfplatz PLAN F. Hier bekämpfen sich zwei Schwestern (…).
Da ist etwas Uferloses, sich Wegschmeißendes, Exzessives in diesem Erstlingsfilm, das mir sehr imponiert. Fantastische Darstellerinnen, auch hier natürlich die zwei Frauen zuerst zu nennen, Bärbel Schwarz, Ursula Renneke – aber auch die Nebenrollen, Florian Stetter, Jörg Malchow, Christoph Eckert usw. Und ich darf hier noch ein spezielles Qualitätsurteil hinzufügen, das ich vor Kurzem auf einer Klaus Lemke-Internet-Kritik geklaut haben – dieser Film ist so etwas, wie ein frisches Bier im richtigen Moment‘.
Der zweite Gewinner für mich der Film ZUSAMMEN IST MAN WENIGER GETRENNT von Alexander Conrads. Er versucht in vielen Momenten dialogisch sehr lustig – wie ich fand – und sehr liebevoll alltäglich die unmögliche Balance einer verlorenen Liebe als nominell getrenntes Paar (…) auszutarieren. Der Film holt aus dieser eingefrorenen Lebenssituation wirklich sehr viel raus, geglückte Szenen wie an einer Perlenkette. Ich liebe die Schauspieler, alle, nicht nur Hauptdarsteller Abenaa Prempeh als ex-vielversprechende Jungfotografin Sophie, und Konstantin Gerlach als um Lebensunterhalt strampelnder Schauspieler Jojo. Mit dabei ist auch Johanna Gastdorf und Amer El-Erwadi als Eltern, Amelie Barth als kurzzeitiger Love Interest und Zoe Lara Löhmann als die sehr jugendliche Nachbarin, die Sophie an ihrem turbulenten Beziehungsleben teilhaben lässt. Alle sind sie blendend, auch hier durchzieht die Figuren pausenlos eine Sehnsucht nach etwas anderem, aber nach was?“
Dr. h.c. Friedrich Baur liebte Musik, Kunst und Sport. Zusammen mit seiner Frau Kathi Baur engagierte er sich mit unermüdlichem Einsatz im sozialen und karitativen Bereich. Im Wettbewerb um den Preis sind alle Regisseur*innen, deren Spielfilm bei den 59. Internationalen Hofer Filmtagen Premiere hat, sofern es sich um ihren ersten Langspielfilm deutscher Produktion handelt, deren Länge mehr als 49 Minuten beträgt. Insgesamt waren zehn Filme für den Friedrich-Baur-Goldpreis nominiert.