Die unerträgliche Hitze zwingt die Menschen dazu, ihr Leben nachts zu leben. Sie entfernen sich voneinander und leben in einer seltsamen Art von Einsamkeit. Hier bietet Jonah Fremden Trost. Weil menschliche Nähe rar geworden ist, füllt sein Engagement eine Lücke. Jonah fällt es nicht schwer, jemand anderes zu sein und das Leben anderer nachzuspielen – bis die Rolle als Vater für die 9-jährige Nika sein eigenes Leben komplett in Frage stellt. Als sie sich Jonah langsam öffnet, weckt sie etwas in ihm, das er schon lange verloren geglaubt hatte.
Don't Let the Sun
Jacqueline Zünd
Geboren 1971 in Zürich, Schweiz. Sie studierte an der London International Film School. Tätig als Regisseurin von Dokumentar- und Spielfilmen.
2010 | Goodnight nobody | Dokumentarfilm | |
2016 | Almost there | Dokumentarfilm | |
2019 | Where we belong | Dokumentarfilm | |
2025 | Don’t let the sun | Spielfilm | 2025 |
„Vor acht, neun Jahren habe ich erstmals von einer Agentur in Japan gehört, die genau solche Dienstleistungen anbietet: die Vermietung von Menschen – zum Beispiel jemanden, der am Bahnhof auf einen wartet, sich wie die lange verlorene Tochter verhält oder jemanden für die Geburtstagsfeier, damit man das auf Instagram posten kann, weil es besser aussieht, wenn viele Leute an deinem Tisch sitzen. Das hat mich extrem nachdenklich gemacht, wie sich Beziehungen verändern. Am Ende stand die Agenturidee für mich nicht mehr im Mittelpunkt, sondern wurde eher zu einer Kulisse, weil die Protagonistin unabhängig ist. Ich wollte mich mehr auf soziale Beziehungen konzentrieren und darauf, wie sie sich verändern und von den äußeren Umständen der Welt beeinflusst werden. Ich glaube aber nicht, dass wir irgendwann alle vereinsamen, wir sind schließlich soziale Wesen.“